Manchmal wache ich morgens auf, beobachte meine Kinder und stelle erschrocken fest, dass die beiden ueber Nacht fast erwachsen geworden sind. Die Betten (immer noch die Kinderbetten mit 1,40 Laenge) fuellen sie beinahe ganz aus. Sie koennen allein ins Bad und Zaehne putzen und artikulieren jetzt auf ganz erwachsenen Art: "Ich habe Hunger" (frueher wurde in solchen Momenten sofort losgeblaerrt). Die Haende sind riesig geworden, die Finger lang, die Fuesse gar nicht mehr weich und fleischig, sondern jetzt ganz knochig. Uber Nacht!
Am Sonntag hab ich die Jungs allein zum Broetchen holen geschickt. Was kommt als Naechstes? Komm ich da ueberhaupt noch hinterher? Wie gut hat es da im Moment Alisa (wobei ich die derzeitige Situation mit all ihren Schwierigkeiten nicht gerade beneide) dennoch bald, sehr bald wird ihr drittes Baby in ihren Armen liegen und alles faengt nochmal von vorne an. Aber wuerde ich das alles nochmal erleben wollen?
Ich erinnere mich an die kleinen Geraeusche, die die Jungs als Babys machten. An das stundenlange Schlafen. Ueberall konnte man die beiden kleinen Amoeben einfach hinlegen. Die konnten sich ja noch gar nicht bewegen. Oder die Zeit als sie schon krabbelten und ich ein kindersicheres Gitter vor ihrem Zimmer hatte. Auch die Kindergartenzeit war grandios. Beide waren ganz verspielt. Das war toll. Jetzt berichten die Lehrer, dass die Jungs noch ganz kindlich sind und das Ganze hat manchmal einen fahlen Beigeschmack. Und was ist mit den Naechten, in denen ich keine Auge zubekam nur weil die beiden einen Husten hatten? Was ist mit den Momenten als sie nur gebruellt haben und ich nicht wusste wieso? Anstrengungen, die ich beinahe vergessen habe.
Das Leben mit meinen Kindern (unseren Kindern! Ja Steff es sind auch deine Kinder!) aendert sich taeglich. Es macht vieles schoener (oder alles?), aber es macht auch vieles sehr viel anstrengender. Es macht mehr Angst. Angst, die sich manchmal innnerhalb von Nanosekunden aufbaut und ebensoschnell wieder abbaut, vor allem aber schafft es mehr Gluecksgefuehle. Gluecksgefuehle, die nur Eltern verstehen. Gluecksgefuehle, die alle Anstrengungen vergessen lassen und die so einzigartig sind, dass es einem Lottogewinn gleichkommt. Ich bin froh, dass meine liebe Freundin Nadja auch bald im Lotto gewinnt.
Ich freue mich auf die neue Kinder in unserem Leben und freue mich sie moeglichst bald in meinen Armen halten zu koennen. Aber ich bin dann doch auch froh, wenn ich sie bei temporaeren Schreianfaellen ganz schnell wieder abgeben kann. s*
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