Essen bei meiner Schwiegermutter ist immer wieder eine Herausforderung. Bleibe ich mal zuhause und lasse Steff, C&D allein bei Omi essen, muss ich danach die Knoblauchausduenstungen meiner drei Maenner simultan ertragen. Bin ich auch dabei gibt es gern mal Lamm mit Knoblauch getoetet. Ich hab schon hunderttausend mal erklaert, dass ich die Viecher nicht mag, und muss mich doch jedesmal wieder auf die gleiche Diskussion einlassen: "Wieso denn nicht? Aber das schmeckt doch so gut. Es ist doch so zart... Ich habe die Befuerchtung, dass sie es sich nicht merken will. Egal! Ihre Kochkuenste entsprechen leider nicht immer meinem Geschmack: Reis mit Butter, Brokkoli mit Ketchup, Blutwurst, Leberwurst mit Stuecken und andern (Un)Koestlichkeiten. Wer die Kochkuenste meiner Mutter erleben durfte, weiss wie sehr ich manchmal leide.
Am Pfingstmontag gab's wieder ein Highlight in der Mittagsstunde. Wir waren zum Essen verabredet. Im Restaurant. Super, hab ich gedacht, da kann ja eigentlich nicht viel schief gehen. Ein herrliches Restaurant in Geesthacht sollte es sein. Mit Blick auf die Elbe. Klang prima.
Unter blauem Himmel fuhren wir vorbei an rot-weissem Fachwerk und gruenem Deich, an braunem Pferd und schwarz-weisser Kuh, da wurde die Idylle jaeh durch die graue Betonfassade des Kernkraftwerks Kruemmel gestoert. Auch bei der Restaurantauswahl hat meine Schwiegermutter so ihre Eigenarten. Unser Restaurant war das erste Haus, gleich neben der Atomhuette. Als ich sie darauf hinwies, dass wir uns hier in unmittelbarer Naehe des AKWs befinden, wurde ich mit einem: "Na und, wir leben schliesslich auch hier" ruhig gestellt. Was soll ich da auch noch sagen? Na dann, Prost Mahlzeit!
Am Abend zuhause hatte ich ein Leuchten in den Augen wie lange schon nicht mehr!
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