Um 14:30 Uhr kam der Anruf von der Ah-Geh-Kah-Vau. "Caesar hatte einen Unfall. Er ist auf seine Lippe gefallen. Es blutet stark und wir sind der Meinung, dass sich das ein Arzt angucken sollte!" Ich war gerade mit SiIke auf Wohnungsbesichtigung. Also schnell zum Ort des Geschehens. Da sass Caesar und hatte sich das Innere des Mund-Backenfleisches aufgerissen. Autsch! Schnell zu unserem Kinderarzt, der uns nach einem kurzen Blick auf die Wunde augenblicklich ins Krankenhaus schickte. Caesar war die ganze Zeit ueber sehr still und tapfer. Im Krankenhaus stellte die Aerztin ebenfalls fest: Naehen und zwar unter Narkose. Also eine richtige Operation. Oh ich mag das nicht. Sofort laufen vor meinem Inneren Auge Filme ab, die keine schoenen Geschichten erzaehlen. Angst!
Caesar wurde als Patient aufgenommen. Ich beschloss natuerlich ueber Nacht zu bleiben.
Im Wartezimmer traf ich eine Junge Frau mit ihrer 2 Jahre alten Tochter, die sich den Arm verbrueht hatte indem sie einen heisse Teetasse vom Tisch zog. Die kannten einen Jungen aus Caesars Parallellklasse. Und dann kam Carla rein. Mit Carla hab ich vor einigen Jahren Italienischunterricht an der VHS gemacht. Wir liesssen uns zusammen auf ein Zimmer legen. Ihr 12 jaehriger Sohn Elias hatte Verdacht auf Blinddarm.
Caesar durfte nicht mehr trinken, nicht essen. Um 18 Uhr gab es ein Zauberpflaster fuer die Hand (fuer die Braunuele) und einen roten Himbeersaft, der das Kind nicht nur schlaefrig sondern auch "wie betrunken" machte. Das war schauderhaft mitzuerleben. Dann kamen david und Steff. David war ganz bedroeppelt. Caesar wie er selbst sagte "verwirrt" und dann um 19 Uhr runter zum OP.
Wie eine Tigerin im Kaefig lief ich eine Stunde lang auf und ab und auf und ab. Schreckliche Stunde. Und so ein wundervoller Moment, als ich mein schlaefriges immer noch verwirrtes Kind wieder bekam.
Heute nun, am Mittwoch durften wir bereits wieder raus aus dem Krankenhaus. Heute wird Elias operiert. "Schnipp schnapp Blinddarm ab!" wie ihm sein Papi das kurz und praezise erklaerte. Wir druecken ganz fest die Daumen!!!
Was fuer eine Aufregung! Caesar empfand das Ganze als Abenteuer. Ausserdem gab es wieder Kartoffelpue im Krankenhaus. Mein Kind liebt das Essen dort. Aber ich moechte da bitte so schnell nicht wieder hin.
Achso: Wir trafen uebrigens noch ein Maedchen von der Insel Foehr. Die hat damals auch Italienisch mit uns gelernt. Zufaelle gibt's!
Viel zu heiss in der Stadt. Also Sandwiches gemacht, Obst und Gemuese geschnippelt, Wasserflaschen gefuellt und rein ins Auto. Der Weg zum See fuer mich eine Reise in die vergangenheit. In Ochsenwerder habe ich wertvolle Tage meiner wirklich unbelasteten und gluecklichen Kindheit verbracht. Das Haus meiner Oma stand direkt am See. Dort hab ich schwimmen gelernt und Schlittschuhlaufen. Am See war's toll. Steff und ich sassen im Schatten eines grossen Baumes. Der Jeep parkte nur wenige Meter weiter. Und Caesar und David planschten im Wasser. Assen ein Sandwich. Spielten Ball. Tranken einen grossen Schluck Wasser. Schwammen. Waermten sich ein bisschen beim Uno spielen auf und waren schon wieder auf dem Weg ins Wsser.
